Geburtstraumata

Es sollte eigentlich eine absolute Traumgeburt werden. Die Schwangerschaft verlief völlig problemlos und bis auf ein paar leichte Schwangerschaftsbeschwerden war alles gut. Die Vorfreude darauf, das kleine Wunder endlich im Arm halten zu dürfen war groß.

So oder so ähnlich beginnen viele der Geburtsberichte, die einen guten Start in die Endphase der Schwangerschaft und einem großen Vertrauen in die Natur, die betreuende Hebamme und eine unterstützende Geburtshilfe beschreiben und dann überraschend in einer traumatischen Geburtserfahrung enden.

Natürlich gibt es wunderbare Geburten, tolle Geburtshelfer und wunderbare Unterstützer vor, während und nach einer Geburt. Aber es gibt eben auch die andere Seite. Und es ist wichtig, dass alle diejenigen Frauen, die eine traumatische Gerbut erlebt haben wisen, dass sie nicht alleine sind.

Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.Artikel 6, Absatz 3 (Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland)

Es gibt unzählige furchtbare Geschichten, die in unserer Gesellschaft keinen entsprechenden Raum haben. Häufig sind die Frauen so traumatisiert, dass sie über ihre Erfahrungen nicht sprechen. Diejenigen, die einen Großteil zu einer traumatischen Gerbuterfahrung beigetragen haben, spielen die Gefühle der Gebärenden im Nachhinein oft herunter und haben natürlich kein Interesse daran, dass die Begebenheiten öffentlich werden.

Nicht zuletzt erfahren Frauen mit traumatischen Geburten in ihrem sozialen Umfeld leider häufig keine Unterstützung: „Na, jetzt ist das Kleine ja aber da. Das ist doch das Wichtigste“. „Seit Jahrhunderten bekommen Frauen Babys. Das ist nun mal so.“ Oder: „Jetzt muss es aber auch langsam mal gut sein – das Ganze ist ja nun schon so lange her.“ Das sind einige der Sätze, die sich Frauen mit Geburtstraumata häufig anhören müssen.

Die Erfahrungen der lebensbedrohlichen Situationen, Herabwürdigungen durch Geburtshelfer oder wirklich schlimme Geburtsverletzungen mit jahrelangen Folgeschäden finden im öffentlichen Diskurs selten einen Raum.

Ich habe einige interessante Links, Tipps und Informationen zu dem Thema zusammengetragen in der Hoffnung, wenigstens etwas dazu beizutragen, dass Frauen mit traumatischen Geburtserlebnissen erkennen dass sie nicht alleine sind und dass eine Unterstützung möglich ist.

Das Wichtigste ist aber: Du hast keine Schuld daran, was passiert ist. Du hast Dein Bestes gegeben. Das, was Du fühlst ist normal. Das was Dir passiert ist, ist nicht normal.