
Gestresst? 2018 fühlten sich laut einer Statista-Umfrage 22 Prozent der Befragten häufig getresst, rund 43 Prozent gaben an, sich manchmal gestresst zu fühlen.
Der Begriff „Stress“ beschreibt einen psychophysischen Zustand durch die Abweichung von der sogenannten Homöostase (Aufrechterhaltung möglichst konstanter Verhältnisse), die mit den verfügbaren Ressourcen nicht kompensiert werden kann. Bei einer ausgeprägten Soll-Ist-Diskrepanz kommt es zu einer evolutionär bedingten Reaktion des Menschen auf diesen als Bedrohungssituation wahrgenommenen Zustand. Der Körper schüttet in der Folge zur Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit Stresshormone aus, um auf die vermeintliche Gefahr mit Kampf oder Flucht („Fight-or-Flight“-Reaktion) reagieren zu können.
Niemand trifft streng genommen unter möglichen Leiden eine Wahl, doch man wählt die Anspannung, und die Anspannung wählt die Krankheit!– Irvin D. Yalom, Und Nietzsche weinte
Beides stellt in der heutigen Zeit allerdings keine akzeptable Möglichkeit dar, um auf Stressoren zu reagieren. Ein Ventil zur Reduzierung der entstandenen Anspannung fehlt jedoch und es kann in der Folge zu negativen Auswirkungen der Stressreaktionen auf die Gesundheit kommen. Nicht verbrauchte Energie kann in Form von Fett, Zucker oder verklumpenden Blutplättchen die Blutbahn verstopfen und in der Folge zu Gefäßverängungen oder Gefäßverschlüssen kommen. Chronifizierte Stressreaktionen können zu Anpassungsschwierigkeiten des Organismus führen, den Blutdruck dauerhaft erhöhen, eine dauerhafte Muskelanspannung verursachen oder einen dauerhaft erhöhten Kortisolspiegel und die damit einhergehenden negativen Auswirkungen begründen. Psychosoziale Bealstungssituationen können die Immunkompetenz nachhaltig schwächen und sogar schädigende Auswirkungen auf neuronale Strukturen in bestimmten Hirnregionen haben.
Man sollte von Zeit zu Zeit von sich zurücktreten, wie ein Maler von seinem Bilde. – Christian Morgenstern
Kaluza (2018). Stressbewältigung. Traininsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. (4. Auflage). Berlin: Springer.
Statista. Abgerufen am 14.01.2020 von www.bundegesundheitsministerum.de/themen/praevention/kindergesundheit/aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.html